Die Kugelbake an der Elbemündung, Wahrzeichen der Stadt Cuxhaven, sowie das Semaphor*, Zeuge einer längst vergangenen Zeit der Schifffahrt, und das typisch seemännische und unvermeidliche Labskausessen geben uns aber auf jeden Fall das Gefühl, an einem historisch traditionellen Ort europäischer Seefahrt zu sein.
Dafür wird unsere Erwartung hinsichtlich des Auftretens der Verbandsfunktionäre, in ihren dunkelblauen Blazern mit entsprechenden Ansteckern diverser Segelklubs und Ehrennadeln am Revers, keineswegs enttäuscht.
Vom Ablauf des Festaktes, in dessen Rahmen wir den Weltumseglerpreis 2010 von Trans-Ocean überreicht bekommen, sind wir aber doch positiv überrascht. Auf die Bühne gebeten, wird die Segelreise kurz vorgestellt und mittels eines Laser Pointers auf einer riesigen Weltkarte nachvollzogen. Fotos von uns und unserer „Sleipnir2“ werden auf eine Großbildleinwand projiziert, und nach einigen Fragen zum Schiff und unseren weiteren Plänen verlassen wir wieder – Evi mit Blumenbouquet – das Podium. Wir sind die einzigen Österreicher unter den etwa 200 Festgästen, und Wolfgangs Versuch, die „norddeutsche Stimmung“ mit dem Hinweis aufzulockern, seinem Österreichisch soviel Deutsch beizumengen, dass ihn auch wirklich alle verstehen, gelingt nur bedingt.
Entspannter ist da schon das Wiedersehen mit fünf durchwegs deutschen Crews, die wir im Laufe der Weltumsegelung kennengelernt haben – allen voran Gerhard und Wilma von der „Aquila“, mit denen wir mehr als 1000 nm nonstop durchs Rote Meer gesegelt sind – auch sie gehören zu den diesjährigen Preisträgern.
* Das Semaphor war seit der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts ein Windrichtungs- und Windstärkenanzeiger. Das Cuxhavener Semaphor ist das letzte in Europa erhaltene Exemplar.
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