Buch in Arbeit

Wenn die ersten Kapitel vor Evis gestrengen Korrekturaugen Gnade gefunden haben, senden wir ein Exposé an den ersten Verlag.

Auch die Grobsichtung von Fotos für eine Multivisionsshow steht unmittelbar bevor. Profifotograf Michi hat uns seine Unterstützung zugesagt – besser hätten wir es kaum treffen können. Auch Didi und Susi von der „Geronimo“ werden mit Rat und Tat zur Seite stehen, und bei Webmaster Gottfried und Trixi arbeiten wir ohnehin ein Mal im Monat, bis zumindest Wolfgang der Kopf raucht. Der Besuch Reinis und Sandras von der „Ave Gitana“, sowie Rolands und Annemaries von Blauwasser.at bringt eine sehr angenehme Abwechslung in unseren Ischler Arbeitsurlaub. Die ursprünglich geplante Wanderung fällt witterungsbedingt im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser, so kommt es beim ehemaligen k.u.k. Hofzuckerbäcker Zauner zum etwas ungewöhnlichen Seglertreffen durchaus wetterfester Crews. Ein weiterer Segelbezug zu Bad Ischl gefällig? Der Ahnherr der österreichischen Aussteiger und Weltumsegler, Wolfgang Hausner, hat in den Neunziger Jahren kurze Zeit hier gewohnt.

Der nächste Kurzurlaub steht Ende November in Cuxhaven an. Für unsere 3-jährige Reise um den Globus verleiht uns „Trans–Ocean“ die Weltumsegler-Auszeichnung 2010 – die damit verbundene schulische Freistellung ist natürlich eine durchaus willkommene Nebenerscheinung. Wir freuen uns jedenfalls besonders, einige „alte“ Freunde in Deutschland wieder zu treffen.

Leckfahrt

Unterstützung kommt von der Amateurfunklegende „Contadora“ Günter, und zwei Tage vor Landfall schließt die australische Yacht „Georgia Wray“ zu uns auf.

Eingliederung mit Ecken und Kanten

Wochenlang karren wir Kisten, Taschen und Kartons in die Wohnung, der wir nach den Jahren der Vermietung wieder unseren Stempel aufzudrücken versuchen und die wir Tag für Tag ein wenig mehr nach unseren Vorstellungen gestalten.
Dieser Prozess ist natürlich am ersten Schultag, sprich Arbeitstag, nicht abgeschlossen. Der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt gestaltet sich mühsamer und anstrengender als erwartet. Wir vermissen die gewohnte Routine, arbeiten umständlich, ineffizient, und die für den Beruf so wichtige Eloquenz ist ein wenig eingerostet – trotzdem sind wir zuversichtlich, bald wieder zu alter Form zu finden.

Der Weg zurück in den heimatlichen Alltag kostet viel Energie und lässt kaum Zeit, in Erinnerungen an die abgelaufenen drei Jahre zu schwelgen, dafür verwandeln die mitgebrachten Artefakte unsere Wohnung in ein Minimundus – Völkerkundemuseum. Etliche Masken und Skulpturen, von den Wänden ein wenig obszön in den Raum ragende Penisköcher und vor allem der von Wolfgangs Mutter nach Evis Plänen gefertigte Mola – Wandteppich vergegenwärtigen aber die zahlreichen intensiven Eindrücke aus den verschiedenen Kulturregionen unserer Weltumsegelung.

Wir hoffen, dass die Routine eines geregelten Lebensrhythmus bald die Köpfe freimacht, um uns der Vorbereitung einer Multivisionsshow und der Weiterführung unseres Buches widmen zu können. Auch wir wollen ein wenig unsere Seelen auf Reisen schicken, Sehnsüchte nach fernen Inseln im Pazifik wecken und vielleicht den ein oder die andere AbenteurerIn dazu verleiten, Segel zu setzen, ein kleines Risiko einzugehen, um letztlich frei und Herrscher der eigenen Zeit zu werden. Bernard Moitessier konnte dies wie kein anderer…
Die Flagge des Österreichischen Hochsee Yacht Clubs ist jedenfalls am „Steuerbord“ – Pfosten der Pergola gesetzt und versinnbildlicht unsere geistige Verbundenheit zur See.

Trotz allen Fernwehs wollen wir nicht vergessen, worauf wir uns seit langem auch gefreut haben: Waschmaschine, Geschirrspüler, Mikrowellenherd, fließendes (warmes) Wasser oder Toilettenspülung auf Knopfdruck erleben wir als dekadenten Luxus und – last but not least – schließen wir jetzt bei aufziehendem Gewitter die Terrassentür, entfachen ein Feuer im Kaminofen und betrachten die Blitze durch die Doppelglasscheiben…

Land Divers

Meist junge Männer stürzen sich durch an Fußgelenken fixierten Lianen von einem hölzernen Gerüstturm kopfüber in die Tiefe. Die Männer tragen lediglich eine Bastwickelung um den Penis, die an einem Hüftgurt hochgebunden ist – bei harten Landungen kann die Bastwickelung durchaus einmal aufgehen …

Resümee vom Weltumseglertreffen am Grundlsee/Gössl

Von den Seenomaden Doris und Wolf bekommen wir ganz besondere Hochzeitsgeschenke von den Azoren: T-Shirts der Fashion Line des weltberühmten Café Sports, Treffpunkt der Segler auf ihrem Weg von der Karibik zurück in das Mittelmeer (oder in die Nordsee). Diese hochbegehrten Textilien sind definitiv nur in Horta/Azoren erhältlich – außer man hat Freunde, die gerade vor Ort sind….

Unser Aufenthalt auf dem zu Portugal gehörenden Archipel liegt schon sieben Jahre zurück, entsprechend ist der Zustand der damals erworbenen T-Shirts und Sweater.

Neben den Interviews verschiedener Crews auf der roten Couch ist der Höhepunkt der Veranstaltung die erstmals in Rohform gezeigte neue Multivisionsshow der Seenomaden, open air unter klarem Sternenhimmel.

Neben der Cook Ausstellung („James Cook und die Entdeckung der Südsee“ noch bis 13. September 2010 im Museum für Völkerkunde), können wir den Vortrag von Doris und Wolf: „Vier Jahre Südsee“ wärmstens empfehlen.